Die Kölner in Paris

Ein Wochenende mit Jacques Offenbach

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Aus Anlass seines 200. Geburtstags feiern Köln und Paris den berühmten Komponisten Jacques Offenbach. Geboren 1819 in Köln, geht er mit 14 Jahren nach Paris – und unternimmt von hier aus eine grandiose, weltweite Karriere.

Um gemeinsam an diesen genialen deutsch-französischen, wahrhaft europäischen Musiker zu erinnern, begab sich am 18. und 19. Mai eine große Kölner Delegation nach Paris. Anlass war der „Charivari“, der traditionelle Quartierskarneval im Stil des 19. Jahrhunderts – in genau dem Viertel, in dem Offenbach sein gesamtes Pariser Leben verbrachte, im 9. Arrondissement. Initiiert wurde die Veranstaltung auf Pariser Seite vom Comité de Quartier Martyrs-Pigalle und auf deutscher Seite von der Kölner Offenbach-Gesellschaft. Der außergewöhnliche Kulturausflug stieß auf großes Medieninteresse.

Die Freunde in der französischen Hauptstadt waren begeistert von dem, was ihre Gäste aus Offenbachs Heimatstadt mitbrachten: Die Roten Funken trugen den Kölner Karneval in die Straßen der französischen Hauptstadt, die Sänger und Musiker der Hochschule für Musik und Tanz verzauberten mit der Revue „Paar de deux“ in der ehrwürdigen Fondation Dosne-Thiers des Institut de France, und im prächtigen Rathaus des 9. Arrondissements wurde die erfolgreiche Wanderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums zu Jacques Offenbach eröffnet. Angeführt wurde die Kölner Delegation von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die aufs herzlichste von der Bürgermeisterin des 9. Arrondissements Delphine Bürkli empfangen wurde.

Willkommensbanner über der Rue de Martyrs
Vor dem Rathaus des 9. Arrondissement @Drewke
Eröffnung Ausstellung „Jacques Offenbach: von Köln nach Paris in die Welt“ im Rathaus 9. Arrondissement
Auf dem Balkon der Fondation Dosne-Thiers des Institut de France. @Robert Baumanns

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Das Wochenende begann am Nachmittag des Samstag, 18. Mai, mit einer Führung durch Offenbachs Paris, die der Stadtteilhistoriker Michel Güet vom Comité de Quartier Pigalle-Martyrs und der Musikhistoriker Ralf-Olivier Schwarz von der Kölner Offenbach-Gesellschaft gemeinsam für Gäste aus Köln und für alle Interessierten durchführten. 

Abends lud das Institut de France – die Muttergesellschaft der Académie francaise – zu einem musikalischen Vortrag vom bekannten französischen Dirigenten Laurent Petitgirard in die Fondation Dosne-Thiers ein.

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Am Sonntag, 19. Mai, war schließlich der große Tag des Charivari. Er begann morgens mit dem offiziellen Empfang der Kölner Gäste im Rathaus des 9. Arrondissements. In den Reden von Bürgermeisterin Bürkli und Bürgermeisterin Scho-Antwerpes hoben beide kurz vor der Europa-Wahl 2019 die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen und Freundschaft hervor.

Bürgermeisterin Scho-Antwerpes überreicht Bürgermeisterin Bürkli einen Kölner Bildband als Gastgeschenk (Bild links)

Der Gesandte der Dt. Botschaft, Pascal Hector, KölnTourismus und Vorstand der Kölner Offenbach-Gesellschaft (Bild rechts)

Bürgermeisterin Bürkli freut sich über Original Eau de Cologne aus Köln @Drewke
Rote Funken Präsident Hunold überreicht Bürgermeisterin Bürkli den Sessions-Orden @Drewke

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Diese nicht zuletzt aufgrund der Aufwartung der Rote Funken besonders farbenfrohe Veranstaltung bot den Rahmen für die Eröffnung der Wanderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums und der Kölner Offenbach-Gesellschaft „Jacques Offenbach: von Köln über Paris in die Welt“, die noch bis Anfang Juni in Paris zu sehen ist.

Diese nicht zuletzt aufgrund der Aufwartung der Rote Funken besonders farbenfrohe Veranstaltung bot den Rahmen für die Eröffnung der Wanderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums und der Kölner Offenbach-Gesellschaft „Jacques Offenbach: von Köln über Paris in die Welt“, die noch bis Anfang Juni in Paris zu sehen ist.

RTL WEST und WDR Lokalzeit Köln interviewen Bürgermeisterin Bürkli

...auf der Straße
Rote Funken Präsident Hunold mit KIndern inmitten des Charivari

Rue de Martyrs 23

Er führte schließlich vor die erste Wohnadresse Jacques Offenbachs in Paris, in der Rue des Martyrs 23. Hier enthüllten die beiden Bürgermeisterinnen aus Köln und Paris, Elfi Scho-Antwerpes und Delphine Bürkli, gemeinsam eine Gedenktafel, mit der des großen deutsch-französischen Komponisten gedacht wird.

Nach dem Ende des Umzuges luden das Comité de quartier Pigalle-Martyrs und das Institut de France in die Räumlichkeiten der Fondation Dosne-Thiers ein, wo, neben kleineren musikalischen Beiträgen etwa von pro quartet – Centre européen de musique de chambre, vor allem die Hochschule für Musik und Tanz Köln mit der Offenbach-Revue „Paar de deux“ ein bis auf den letzten Platz belegtes Haus begeisterte.

Die Hochschule für Musik und Tanz Köln mit der Offenbach-Revue „Paar de deux“

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Wer die Wartezeit von über einer halben Stunde nicht auf sich nehmen wollte, konnte bis in den Abend hinein auf dem prächtigen Place Saint-Georges Vorführungen von historischen Tänzen aus dem 19. Jahrhundert zuschauen. Der Pariser Charivari 2019 wurde so – mit der karnevalistischen Unterstützung der Rote Funken und dem künstlerischen Savoir-faire der Hochschule für Musik und Tanz Köln – in jeder Hinsicht ein Erfolg. 

Auch nach dem Ende des Charivari bleibt der Kölner Jacques Offenbach ein Thema in Paris. Die Wanderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums und der Kölner Offenbach-Gesellschaft ist noch bis Anfang Juni im Rathaus des 9. Arrondissements zu sehen. Sie stößt dort auf großes Interesse nicht zuletzt auch, weil auch andernorts in Paris Offenbach-Veranstaltungen mediale Aufmerksamkeit für den deutsch-französischen Komponisten erzeugen, so etwa ein Konzert des Orchestre national de France am Théâtre des Champs-Élysées. Im Übrigen ist die Kölner Offenbach-Gesellschaft für weitere Zusammenarbeiten angefragt worden, etwa vom Präsidium der im Viertel befindlichen Grande Synagogue de Paris, oder vom Théâtre des Bouffes-Parisiens, das Offenbach 1855 gegründet hat.

Tanzende Rote Funken in den Straßen des 9. Arrondissements in Paris @Drewke

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Der Kontakt war zwischen allen beteiligten Parisern und Kölnern so herzlich, dass die Rote Funken eine Einladung für die Bürgermeisterin des 9. Arrondissements Delphine Bürkli zum Rosenmontagszug 2020 aussprachen.

200 Jahre nach Offenbachs Geburt finden auf diese Art seine Heimat am Rhein und seine Wahlheimat an der Seine zueinander – ein wunderbares Geburtstagsgeschenk für einen wunderbaren europäischen Musiker.